Einen tollen Job machen – auch in Krisenzeiten – und trotzdem sprichwörtlich im Regen stehen? So ging es leider vielen Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern mit Blick auf Sanitäranlagen zu Beginn der Corona-Lage. Hier unterstützt die Aktion #LogistikHilft unter Federführung des BGL, des Bundesverkehrsministeriums sowie von DocStop.
Corona hat unseren Alltag verändert. Wahrscheinlich dutzendfach haben wir diesen Satz in den vergangenen Monaten in der Presse gelesen und in Interviews gehört. Und natürlich passt er – irgendwie – auf jeden von uns. Für die meisten ist er mit Stillstand verbunden. Büros, Restaurants, Geschäfte – fast alles zu und wir zu Hause. Nicht so für eine Berufsgruppe, die zu den Helden der Krise gehört – Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer.
Wenn wir uns in der Rückschau an die Zeit im März und April erinnern werden, dann sicher auch an leere Regale ohne Klopapier oder Mehl. Aber genauso an insgesamt volle Supermärkte, selbst mit Obst und Gemüse aus Europas Süden. An pünktliche Lieferungen im Online-Handel. An eine insgesamt tadellose Versorgung mit allem, was wir für den Alltag brauchen. Die Logistik hat funktioniert – und zwar wie ein Uhrwerk. Zu verdanken haben wir das denen, für die Corona eben nicht Stillstand bedeutete, sondern weiter unterwegs zu sein, trotz aller Hürden – eben den Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern als Helden der Krise.
Umso schwieriger, dass wir zu Beginn der Corona-Lage unsere Helden haben im Regen stehen lassen. Viele Tank- und Raststätten, Autohöfe und Restaurants entlang der Autobahnen mussten abrupt schließen, das Angebot sauberer Duschen und Toiletten brach so weg. Hinzu kamen teils lange Staus an Grenzen und Wartezeiten bei Verladern. Hygiene – wichtigstes Schlagwort in allen Medien – war häufig schwierig, manchmal unmöglich.
Dass es besser und anders geht, beweist aber die Logistikbranche selbst – in dem sie zusammensteht, kreativ ist und gemeinsam handelt.
DocStop bspw. konnte gleich in den ersten Wochen die Aktion SaniStop starten – hier zeigen Betreiber von Autohöfen und Unternehmer der Logistik an, dass ihre Sanitäranlagen weiter für die Fahrerinnen und Fahrer offen bleiben. Mittlerweile sind mehr als 150 Standorte in der Aktion SaniStop markiert, ein Netzwerk über ganz Deutschland ist entstanden. Weitere Infos zur Aktion und eine Liste der StaniStop Standorte finden Sie hier.
Ebenso erfolgreich verlief die Kommunikation der Sorgen und Nöte der Logistik in Richtung Politik und Öffentlichkeit. Wenn es eines Beweises für den Sinn und den Erfolg einer starken Interessenvertretung wie den Bundesverband Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) gebraucht hat, dann hat die Corona-Lage ihn sicher geliefert. Das Bundesverkehrsministerium hat so nicht nur die Rastanlagen schnell und verlässlich wieder geöffnet, sondern auch an vielen weiteren Stellen die Empfehlungen der Logistiker umgesetzt.
Gemeinsam mit dem BGL, DocStop und zahlreichen Partnern aus der Logistik geht das Bundesverkehrsministerium seit April in einer zweiten Aktion namens #LogistikHilft das strukturelle Problem des Lkw-Parkplatzmangels sowie der fehlenden Sanitäranlagen an Autobahnen und Logistikzentren an. Mit dabei sind natürlich auch die KRAVAG sowie das Team vom KRAVAG Truck Parking.
Kostenfrei für Fahrer nutzbar werden Dusch- und WC-Container an Autobahnparkplätzen und in Logistikzentren aufgestellt – finanziert aus Spendenmitteln der Logistiker. Betrieben und gereinigt werden die Container dann an der Autobahn von den Landesbehörden, in den Logistikzentren kümmern sich regionale Partner aus der Wirtschaft. Die Aktion ist dabei zunächst auf das Jahresende 2020 befristet.
Aktuell sind bereits sechs Dusch-Container auf Autobahnparkplätzen in Baden-Württemberg (A8 zwischen Pforzheim und Stuttgart), in Nordrhein-Westfalen (A40 zwischen Duisburg und Venlo) sowie im Saarland (A8 nördlich von Saarbrücken) in Betrieb. Ergänzt wird dieses Angebot dann jeweils durch die bereits verfügbaren Toiletten am Parkplatz.
Um die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer sowie die Sauberkeit der Container in den Logistikzentren garantieren zu können, sind diese mit der beim KRAVAG Truck Parking genutzten Zugangstechnik ausgestattet. So wird die neue KRAVAG Truck Parking App zum kostenfreien Schlüssel für die Nutzung der Container. Neben den Containern befinden sich natürlich ausreichend Lkw-Parkplätze, um die Nutzung für die Fahrerinnen und Fahrer auch für die lange Ruhezeit zu ermöglichen.
Der erste dieser Container wurde am 04. Juni im GVZ Bremen eingeweiht. Bei der Eröffnung mit dabei waren neben dem Bremer LVB und der SVG auch Joachim Fehrenkötter, seine Kollegen von DocStop sowie Vertreter vom Fahrzeughersteller Krone und dem lokalen Partner, dem Bremer Backhaus. Vom Team des KRAVAG Truck Parking war Tim Baumeister bei der Veranstaltung mit dabei.
Vom Container in Bremen konnten seit der Eröffnung schon hunderte Nutzer profitieren. Das Nutzungs- und Zugangskonzept via KRAVAG Truck Parking App funktioniert dabei sehr erfolgreich. An diesem Standort werden zwei Container genutzt – neben einem abschließbaren Duschcontainer ist ein WC-Container mit baulicher Trennung zwischen Fahrerinnen und Fahrern im Einsatz.
Die nächsten Projekte rund um Berlin sind bereits in der Vorbereitung, hier werden Großbeeren, Ludwigsfelde und Baruth die jeweiligen Standorte sein. Bis September sind dann mehr als ein Dutzend weitere Standorte bundesweit geplant.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: https://www.aktion-logistikhilft.de/